Für das neue Museum Reinhard Ernst  in Wiesbaden haben wir ein digitales Kunstvermittlungskonzept, von der didaktischen Aufbereitung bis zur tatsächlichen Raumumsetzung, entwickelt. Ergebnis ist das Farblabor, ein digitaler Kreativraum, in dem Kinder und Jugendliche abstrakte Kunst spielerisch entdecken können.

Touchinstallationen und Gamification führen Kinder und Jugendliche an die Welt der nichtgegenständlichen Kunst heran. Sechs Stationen laden die jungen Besucher*innen dazu ein, selbst kreativ zu werden und in die Gestaltung abstrakter Bildwelten interaktiv einzutauchen. Hier die einzelnen Stationen im Überblick.

Kinder staunen im Farblabor / Photo: MRE, Robert Lichtenberg

Station „Geste“

Mittels Berührung am Touchscreen können Besucher*innen Farbflecken erzeugen. Voller Körpereinsatz: Der Screen reagiert nicht nur auf den Zeigefinger – es kann auch mit Knien und Ellbogen gemalt werden. Die Intensität des Farbflecks steht im direkten Verhältnis zur Dauer der Berührung. Basierend auf der Farbwelt eines originalen Gemäldes aus der Ausstellung entsteht so ein neues Kunstwerk.

Station
Station "Geste"
Station
Station "Tanz"

Station „Tanz“

An dieser Station wird der eigene Körper zum Pinsel. Bis zu vier Besucher*innen können gleichzeitig mittels Tanz und Körperbewegung ein Bild gestalten. Um die Körperbewegung einzufangen und in ein Bild zu übersetzten, wird eine Motion-tracking-Kamera eingesetzt.

Station„PinselstrICH“

Ein im Ausstellungsraum aufgenommenes Porträtfoto kann an dieser Station in verschiedene Malstile der Ausstellung transferiert werden. Die Bandbreite an unterschiedlichsten Malstilen abstrakter Kunst wird so anhand eines Selfies sichtbar.

Station "PinselstrICH"
Station "Farben sehen"

Spiel „Porträtmaler*in“

Ein im Ausstellungsraum aufgenommenes Porträtfoto kann an dieser Station in verschiedene Malstile der Ausstellung transferiert werden. Die Bandbreite an unterschiedlichsten Malstilen abstrakter Kunst wird so anhand eines Selfies sichtbar.

Spiel „Farben werfen“

Dieses Teamspiel bezieht sich auf die Actionspaintings des Künstlers Shōzō Shimamoto, welche auch im Museum Reinhard Ernst zu sehen sind. Besucher*innen erschaffen abstrakte Kunst indem sie – wie auch der Künstler – digital Farbbeutel auf eine Leinwand werfen.

Spiel „Farben sehen“

Die Farbenlehre von Josef Albers wird an dieser Station für junge Besucher*innen erfahrbar. Ziel ist es digital Farben zu mischen und so möglichst nahe an den Farbcode eines original Gemäldes aus der Ausstellung heranzukommen.

Digitaler Kreativraum. Plan J Raumkonzept.
Szenographie, Plan J
Spiel „Porträtmaler*in“.
Spiel „Porträtmaler*in“

Ein neues Museum für abstrakte Kunst


Kunst für alle erfahrbar machen, bildet den vermittlerischen Ansatz von Museumsgründer Reinhard Ernst und seiner Gattin Sonja. Nach rund acht Jahren Planungs- und Bauzeit eröffnete nun ihr neues, auch architektonisch beeindruckendes  Museum im Sommer 2024 seine Pforten für die Öffentlichkeitt. Ein großes Herzensanliegen der beiden Kunstfreunde liegt in der Förderung der Kreativität von Kindern, wie Ernst in Interviews immer wieder betont. Das Farblabor betrachtet er daher als „Herzstück des des neuen Museums“. Wir sind stolz, dass wir zum Gelingen dieses Herzensprojekt  mit der Konzipierung und Umsetzung des Farblabors ein großes Stück beitragen durften.

Museum Reinhard Ernst / PHOTO: MRE, HELBIG